Stockrosen

Die Stockrose (Alcea rosea), der Inbegriff einer Pflanze des Bauerngartens, ist mit ihrer imposanten Erscheinung der Blickfang in allen Gärten. Von weitem zieht sie die Aufmerksamkeit auf sich und scheint zu winken: „Schaut her welche Blumenpracht.“ Und in der Tat, die Stockmalve kommt selten alleine. In einem Blütenmeer aus vielen Sommerblumen fühlt sie sich so richtig wohl. Die stattliche, aufrechte Pflanze mit dem Ähren-ähnlichen Blütenstand macht sich gut vor Hauswänden, an Zäunen oder sie begrüßt die Besucher am Hauseingang.

Als Gartenblume hat sie bereits eine Jahrhunderte lange Geschichte und nur im 19. Jahrhundert sank ihre Popularität auf den Nullpunkt. Der Malvenrost, ein Pilz, hätte damals fast ihr Ende bedeutet. Doch sie hat überlebt und wir können sie heute noch oder wieder in Gärten antreffen. Die langen Blütenkerzen sind der Inbegriff des Hochsommers.Ursprünglich soll die „Samtpappel“ im östlichen Mittelmeerraum beheimatet gewesen sein. Sehr kaltes Klima behagt ihr nicht und sie wünscht sich ein sonniges Plätzchen mit gutem Boden.

Hier kann die Pflanze, die normalerweise bei uns nur 2-jährig ist, auch mehrere Jahre ihre Pracht entfalten. Nicht traurig sein, wenn die Pflanze nach der Aussaat noch nicht zur Blüte kommt, sie blüht erst im zweiten Jahr. Wenn die Bauerngartenpflanze dann einmal heimisch geworden ist sät sie sich immer wieder aus und bringt in jedem Sommer Blüten hervor. Blüten wie Samt und Seide. Gelb, weiß, rosa und alle Rotschattierungen bis zu schwarzrot umfasst die Farbpalette. Mit gefüllten Pomponblüten schmückt die Pflanze sich in neuster Zeit, aber viel schöner sind die ca. 10 cm großen, ungefüllten, offenen Blüten so wie sie schon seit jeher von Insekten besucht werden.

Die in den Blattachsen sitzenden Blüten öffnen sich nacheinander und sind nicht nur eine Bereicherung für jeden Garten, auch ein Salat mit Blütenblättern geschmückt ist äußerst dekorativ und schmackhaft. Schon die alten Römer und auch die Chinesen hielten sich die Stockrose als Küchen- und Salatpflanze. Sehr dunkle Blüten fanden Verwendung beim Färben von Stoff, aber heute reicht es meistens schon, wenn ein Tee damit an Farbe gewinnt. Dazu werden die dunklen gerade verblühten Blumen genommen weil die frischen einfach zu schade sind.