Arche-Pflanze des Jahres 2006
Diese Stangenbohne hat wenig Fäden und bleibt auch dann noch zart, wenn sie schon etwas breiter und dicker geworden ist. Mit ihren blauen Blüten und lila Schoten stellt sie eine Attraktion im Gemüsebeet dar. Beim Kochen wird die „Blaue Salatbohne“ grün.
Die Gartenbohnen unterscheidet man nach Buschbohnen und Stangenbohnen. Die einen wachsen niedrig und buschförmig, die anderen klettern an Stangen in die Höhe. Auch die sogenannte Reiserbohne gehört zu den Gartenbohnen. Die Bergische Gartenarche hat eine solche Reiserbohne im Repertoire, die, ähnlich wie Erbsen, an Reisern kultiviert wird.
Seit etwa 8000 Jahren wird die Gartenbohne in Südamerika kultiviert. Im 16. Jahrhundert wurde sie durch die Spanier nach Europa gebracht und erreichte schließlich auch die Bergischen Bauerngärten. Vorher kannte man in Deutschland nur die Ackerbohne, auch Sau- oder Puffbohne genannt. Diese wurde von der Gartenbohne nun stark zurückgedrängt.
Weltweit gibt es mehrere hundert verschiedene Bohnensorten. Die Bergische Gartenarche hat 14 lokale Bohnen in ihrer Sortenliste. Heute werden in den Bergischen Gärten überwiegend Stangenbohnen und Buschbohnen angebaut, aber auch die Dicke Bohne/Ackerbohne feiert ihr Comeback.
Bohnen gehören zur Familie der Hülsenfrüchte. Sie sind nahrhaft, sättigend und eiweißreich und gelten in allen Kulturen zu Recht als ideales Grundnahrungsmittel. Ihre gute Lagerfähigkeit sicherte unseren Vorfahren den Wintervorrat. Bei hohem Vitamin- und Mineralstoffgehalt enthält die Bohne nur wenige Kalorien. Dank ihrer vielen wertvollen Inhaltsstoffe stärkt sie unser Immunsystem.
Bohnen dürfen nicht roh verzehrt werden, sie sind dann giftig. Der Giftstoff wird während des Kochvorgangs abgebaut.
Zur besseren Verdaulichkeit trägt es bei, die Bohnen ohne Salz zu kochen. Das Salz behindert den Garungsprozess und macht die Bohne schwer verdaulich. Trockenbohnen sollten stets eingeweicht und danach in frischem Wasser gegart werden. Salz, Essig und säurehaltige Gemüse, wie z.B. Tomaten erst zugeben, wenn die Bohne gar ist. Mitkochen kann man das aromatische Bohnenkraut, es macht die Hülsenfrüchte bekömmlicher.
Die Aussaat von Stangenbohnen erfolgt Mitte Mai. Die Kerne werden nur flach in den Boden gelegt, damit sie „die Glocken hören können“, ca. 2 – 3 cm tief. Die etwa 2,5 m langen Kletterstangen sollten im Abstand von 50 – 70 cm aufgestellt werden. 6 – 8 Bohnenkerne werden kreisförmig um eine Stange herum in die lockere Erde legen. Die Jungpflanzen müssen vor Schneckenfraß geschützt werden.
Um Saatgut für das nächste Jahr zu erhalten, läßt man einige der ersten Schoten ausreifen, erntet diese im Herbst, wenn die Kerne trocknen sind. In nassen Jahren müssen die Kerne eventuell nachgetrocknet werden.
Im Familiengarten freuen sich die Kinder, wenn Sie die Stangenbohnen in Form eines Indianerzeltes anbauen.
Weitere Informationen sowie Saatgut der „Blauen Salatbohne“ erhalten Sie bei der Bergischen Gartenarche.