Nutz-Pflanze des Jahres 2017/18 ist die Steckrübe

Die Steckrübe ist das „Gemüse des Jahres“ für 2017 und 2018. Der „Verein zur Erhaltung der Nutzpflanzenvielfalt“ hat dieses mild-süßliche Wintergemüse zur Liste der gefährdeten Kulturpflanzen hinzugefügt, um auf den rückgängigen Anbau dieses traditionell gezüchteten Raps-Kohls aufmerksam zu machen.

Die Steckrübe (Brassica napus subsp. rapifera Metzg., Syn.: Brassica napus subsp. napobrassica Mill.), auch Kohlrübe, ist eine Unterart des Rapses (Brassica napus). Die Steckrübe wird auch Wruke, Butterrübe, Erdkohlrabi, Unterkohlrabi, Bodenkohlrabi, Runke, Runkelrübe genannt. Die Steckrüben erreichten Deutschland im 17. Jahrhundert aus Skandinavien, daher auch der Name „Schwedische Rübe“. Der tatsächliche Ursprung der Steckrübe ist jedoch ungeklärt.

Die Steckrübe wird als Gemüse genutzt. Steckrüben haben eine annähernd runde Form, eine grüne bis gelbliche, manche Sorten auch rötliche, derbe Schale und weißliches bis gelbes Fleisch mit einem herbsüßen, an Kohl erinnernden Geschmack.

Zur Zubereitung werden Steckrüben in der Regel geschält, in dicke Stifte oder Würfel geschnitten, mit Fett und Flüssigkeit gedünstet und nach Rezept weiterverarbeitet (sie sind aber auch roh genießbar, z. B. geraspelt als Salat).

Sie haben […] die […] Eigenschaft, fast jeden Geschmack anzunehmen. Kocht man sie mit Sellerie, Kohlrabi oder Möhren, so entsteht jeweils das betreffende Gemüse. Macht man sie mit Gurken ein, schmecken sie wie diese. Kocht man sie mit Äpfeln, so bekommt man mit wenigen Äpfeln viel Apfelmus.

Rainer Horbelt, Sonja Spindle: Die deutsche Küche im 20. Jahrhundert. Eichborn, Frankfurt am Main 2000, ISBN 3-8218-1593-0, S. 63–66.

Kochrezepte für Steckrüben.

Zubereitungsarten der Kohlrüben.

Kohlrüben als Eintopfgericht mit Fleisch und Kartoffeln.

Man setzt die Rüben mit dem Fleisch, Salz und wenig Wasser aufs Feuer und läßt alles miteinander garkochen. Unterdessen kocht man die Kartoffeln mit der Schale in wenig gesalzenem Wasser und so lange, bis sich die Schale abziehen läßt (sparsamste Verwendung der Kartoffeln), schneidet die Kartoffeln in Würfel und mengt sie den Rüben bei. Ein Zuguß von Wasser ist von Zeit zu Zeit nötig. Als Würze gibt man nach Geschmack etwas Pfeffer hinzu.

Kohlrüben mit Krauskohl und Kartoffeln.

Man nimmt dazu Kohlrüben und zur Hälfte Krauskohl und Kartoffeln, sowie etwas Sellerie und zwei Eßlöffel Graupen. Die Graupen werden zuerst mit Wasser und dem Sellerie aufgekocht, die ganzen Blätter des Krauskohls feingehackt und mit etwas Salz eine Stunde gekocht, dann tut man die Kohlrüben, etwas Fett und Zwiebel dazu und die Kartoffeln. Letztere können auch besonders gekocht dem Ganzen zugefügt werden.

Kohlrübengemüse.

Die Kohlrüben werden geschält und in kleine Würfel oder Streifen zerschnitten. Liebt man den starken Rübengeschmack nicht oder schmecken sie etwas bitter, kocht man sie in etwas Salzwasser ab. Sonst gibt man sie sofort roh zu dem Fett. Frische Rüben bedürfen zum Garschmoren kaum einer Zugabe von Wasser. Sollte dies bei älteren Rüben nötig sein, dann sei man sparsam damit. Kochzeit je nach dem Zustand der Rüben und der Größe der Würfel 1-2 Stunden.

Kohlrüben mit Fett.

Die Kohlrüben werden geschnitten und mit etwas Salz abgekocht. Dann wird ein Eßlöffel Mehl und etwas Fett auf nicht zu starkem Feuer unter dem fortwährendem Rühren hellbraun gemacht. Diese Einbrenne kocht man mit etwas Wasser auf, gibt Salz, Pfeffer und eine Prise Zucker sowie einige Tropfen Maggi hinzu und mischt damit die Rüben durch.
Etwas Fett oder in kleine Würfel geschnittener Speck wird unter beständigem Rühren gelbbraun gemacht, ein kleiner Löffel Zucker hinzugegeben und auch braun werden lassen. Dann mischt man die Rüben darunter, salzt und läßt sie unter ständigem Rühren hellgelb werden, deckt dann zu und läßt sie langsam garschmoren. Eine Viertelstunde vor dem Anrichten streut man einen Löffel Mehl darüber, wenn nötig mit etwas Wasser.

Stadtarchiv Solingen, Bergische Arbeiterstimme 17. Januar 1917

Jemöös (Gemüsegerichte) – Steckrübenpürree

Hier sammelt der MDR Rezepte, hier hat der NDR seine oder hier bei der Zeitschrift essen&trinken

Text: Wikipedia
Bild: von Picasa user Seedambassadors [CC BY-SA 3.0 (https://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0)], via Wikimedia Commons

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