Eike Bretschneider ist eine Bio-Gärtnerin aus Erkrath-Hochdahl. 2017 feiert sie ihr 70jähriges „Gärtnerinnen-Jubiläum“. In ihrer Schaffens-Zeit hat sie einen immensen Schatz an Gartenwissen gesammelt, das sie gerne an andere weitergibt:
Immer am ersten Dienstag im Monat veranstaltet sie einen Info-Abend und beantwortet Gartenfragen ihrer Besucher*innen.
In ihrem langen Gärtnerinnen-Leben hat Frau Bretschneider so manches Gemüse gezüchtet und durch langjährige Auslese immer weiter verbessert. Viele ihrer Pflanzen erfüllen das Haupt-Kriterium zur Aufnahme als Arche-Pflanze: das Gemüse sollte vor 1950 schon im Bergischen Land, andere Pflanzen seit mindestens 50 Jahren hier in der Region kultiviert worden sein
In unserem Sortiment haben wir unter anderem den von Frau Bretschneider gezüchteten Sellerie „Hochdahler Markt“, Zuckererbsen, die Auslese ihrer Stangenbohne „Desiree“, den Guten Heinrich (Chenopodium bonus-henricus), die Erdkastanie / Knollenkümmel (Bunium bulbocastanum) oder die essbare Rapunzel-Glockenblume (Campanula rapunculus). Ebenfalls dabei ist die Schinkenwurz, besser bekannt als Große Nachtkerze (Oenothera biennis), die in Krisenzeiten auch als Gemüse angebaut und verzehrt wurde.
Frau Bretschneider vermehrt nicht nur alte Gemüse-Sorten, sondern sie erhält auch viele Heil- und Wildpflanzen wie das Herzgespann (Leonurus cardiaca) oder die Süßdolde (Myrrhis odorata). Viele davon gehörten traditionell zur alten Dorfflora und sind in den letzten Jahrzehnten aufgrund sogenannter Dorfverschönerungen weitgehend aus Gärten und Höfen verschwunden. Mittlerweile stehen viele davon auf der Roten Liste für gefährdete Pflanzen.
Auch wir profitieren schon lange von Frau Bretschneiders Wissen und Können und sind sehr froh, von ihr fachlich begleitet zu werden. Wir bekommen von ihr einen Teil ihrer Gemüse- und Wildstauden-Samen, die wir in unserem Erhalter-Garten auf dem Gelände der Station Natur und Umwelt vermehren. Auf verschiedenen Veranstaltungen geben wir sie an andere Gärtner*innen zur Verbreitung und Erhaltung weiter.
Frau Bretschneider bei der Durchsicht der diesjährigen Sellerie-Pflanzen. Für die Weiterzüchtung werden nur diejenigen Pflanzen ausgewählt, die die besten Eigenschaften haben. Sie werden im nächsten Jahr blühen und fruchten und erneut ausgesät. Der Kreislauf beginnt von vorn.